(BSOZD.com-NEWS) Bonn. Schlecht bezahlte Arbeit in der Boomtown Bonn? Als traurigen Rekord bezeichnet das Erwerbslosen Forum Deutschland die gestern bekannt gegebenen Zahlen zur Situation von Hartz IV in Bonn. Demnach beziehen von 11.984 Bedarfsgemeinschaften 4.500 Menschen aufstockende Hartz IV-Leistungen, da sie von ihrer Arbeit nicht ausreichend leben können. Insgesamt sind in Bonn rund 25.800 Menschen auf Hartz IV-Leistungen angewiesen, so der Leiter des Amtes für Soziales und Wohnen, Dieter Liminski gestern in einer mündlichen Mitteilung an den Ausschuss für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen. Die Ausgaben der ARGE Bonn würden sich auf dem Vorjahresniveau von rund 130 bis 135 Millionen Euro bewegen, wobei etwa die Hälfte der Ausgaben für die Kosten der Unterkunft ausgegeben werden müssten.
»Das ist für den prosperierenden Wirtschaftsstandort Boomtown Bonn ein trauriger Rekord und zeigt, dass Hartz IV allenfalls die Kassen von Unternehmen füllt und zunehmend Menschen zurück lässt, die von ihrer Arbeit nicht leben können. In den meisten Städterankings zur zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung belegt Bonn mindestens einen Platz im oberen Drittel. Arbeitnehmer überlässt man lieber Hartz IV. Das ist erst recht besonders traurig für Kinder. Bonn leistet sich eine überdurchschnittlich hohe Kinderarmut und lässt sie ? entgegen anderen Verlautbarungen – nicht in der ersten Reihe sitzen. Derartige Zahlen sollten nun endlich überzeugen, dass derartige Entwicklungen nur durch einen Mindestlohn zu stoppen sind. Allerdings meinen wir nicht den von SPD und DGB propagierten Mindest-Armutslohn, sondern sagen 10 Euro sollten es schon sein. Alles andere bedeutet weiterhin Hartz IV-Armut», so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland in Bonn.
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